2.Etappe

Starkenburger Hütte zur Franz-Senn-Hütte:

Gehzeit: ca. 5,5 Stunden
Streckenlänge: ca.15 Kilometer
Höhenunterschiede: Auf ca. 350m / Ab ca.450m

Etappe als PDF-Datei.
Höhenprofil der Etappe als PDF-Datei.

Gegen 5:45Uhr war ich heute morgen wach. Gut, dass ich ein Frühaufsteher bin und so gehörten mir noch die ganzen Sanitären Einrichtungen im Nebengebäude. Da die Hütte vollends belegt war ist ein frühzeitiges Aufstehen schon wichtig wenn man nicht alle 30 Sekunden an einer rüttelnden Tür ans schneller machen erinnert werden will. Das Wetter war beim um laufen vom Winterraum (Notlager) zum Waschraum, nicht so toll. Es hingen die Wolken im Tal über Fulpmes und Telfes. Es sollte nicht so schön werden, doch erst einmal ging ich nachdem ich meine Sachen im Rucksack verstaut hatte zum Frühstück. Dieses konnte sich sehen lassen. Bekam einen Kanne voll Schwarzentee, dazu gab es 3 große Scheiben Brot, Butter, Marmelade. Dieses war das kleine Frühstück und kostete 5,50€. Auf andern Hütten habe ich schon 7,50€ für zwei kleine Scheiben Brot und eine winzige Menge Marmelade die nicht mal richtig für die Scheiben gereicht hat bezahlt. Alles im Allen ein gutes Preis Leistungsverhältnis und alles schmeckt heute morgen richtig gut.

Um 7Uhr war ich dann fertig zum Abmarsch. Schnell noch das obligatorische Austragen aus dem Hüttenbuch und dann war ich schon auf dem Weg. Hinter der Hütte ging es erst einmal den Hang des Hohen Burgstalles hinauf. In einigen Kehren erreichte ich einen kleinen Sattel an der linken Flanke des Berges. Der Weg war noch einigermaßen trocken und so ging es recht schnell den Berg hinauf. Beim Aufstieg kamen die Wolken nun schon bis zur Starkenburger Hütte, die langsam im Nebel verschwand. Ich konnte noch in der Ferne den Habicht und die andern hohen Berge sehen, doch unter mir war nur noch Nebel. Als ich den ersten Abschnitt des Aufstieges erreicht hatte, konnte ich noch in Richtung Seejöchel und Schlicker Schartel sehen. Im Hochtal unter mir, der Seealm, waren bis jetzt nur einige Nebelschwaden, so konnte ich dem Pfad durch die Schuttkare des Hohen Burgstalls folgen. Es geht immer leicht den Hang hinauf bis kurz vor die Schlicker Scharte. Hier kommen einige Kehren und so macht man schnell einige Höhenmeter. Die Schlicker Scharte war heute morgen nur von einigen Schafen besetzt, da ich ja der Erste war, der auf dem Weg zur Franz-Senn-Hütte war. Die Abzweigung erreicht man wenn man die beiden Gedecktafeln erreicht hat. Nun geht es unspektakulär weiter durch die Schuttkarre zum Seejöchel mit 2518m. Der Pfad ist bis hierhin kein Problem da es immer nur leicht bergauf geht und man die Stelle nach gut eineinviertel Stunden erreicht.

Nach einer kurzen Trinkpause auf dem Seejöchel machte ich noch ein paar Fotos von der Adolf-Pichler-Hütte die schon fast im Nebel versank. Auf der Seealm kamen nun auch die Wolken den Hang hinauf gekrochen, dies war kein gutes Zeichen. Der Pfad zog sich nun rechts unterhalb des Gamskogels an dessen Hang entlang. Es ging erst noch durch einen Wiesenhang der dann durch grobes Blockwerk durchzogen wurde. Ich konnte noch ein Foto des kleinen Sees auf der Seealm machen und dann war Schluss mit der Sicht, ich kam in den Nebel. Trotzdem kann ich Euch Bilder von der Etappe zeigen, da scheint die Sonne, denn ich bin diese nochmals 9 Tage später gelaufen. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich erst mal sehen was ich an diesem Morgen verpasst habe. Es gibt schöne Blicke zum Serles, Kirchdachspitze, Habicht, Schlicker Seespitze, Hoher und Niederer Burgstall, die Lechtaler Alpen und noch vielen mehr, die ich nicht alle aufzählen kann. Nun gut ihr könnt Euch ja die Aufnahmen mit und ohne Nebel und Regen in der Galerie ansehen.

Nachdem man den Steinkogel passiert hat, läuft man auf dem Bergrücken entlang. Bis zum Sendersjöchel geht es nun leicht bergab mal mit Fernsicht zur einen Seite des Kammes mal zur Anderen. In der Ferne blickt man auf die Gletscher des Schrankogels, Hinterer Brunnenkogel und der Ruderhofspitze. Unten sieht man Oberbergtal mit den Weilern im Tal. Ab dem Sendersjöchel geht man unterhalb des Schwarzhornes entlang. Hier gibt es erhöhte Steinschlaggefahr die mit einem Schild angezeigt wird. Ab hier wird der Pfad auch anspruchsvoller. Man hat einige tiefe Blicke und es kommen die ersten mit Seilen versicherten Wegabschnitte die man alle hinunter klettern/laufen muss, diese stellen aber keine besondern Ansprüche. Ca. 750Meter vor der Seducker Hochalm geht es dann wieder über eine Hochalm auf denen die Schafe der Alm weiden. Nach zweieinviertel Stunden erreichte ich die Hochalm. Bei der ersten Wanderung bei Nebel und Regen war ich bis hierhin schon völlig nass, da ich meine Garmaschen nicht angezogen hatte waren meine Wanderschuhe innen nass geworden und so ging ich gleich weiter zur Franz-Senn-Hütte. Man sollte aber hier in die Alm einkehren. Der ältere Almwirt macht gutes Essen und wenn die Sonne scheint ist es vor der Hütte echt gemütlich. Man hat einen schönen Fernblick und ......

Nach der Seducker Hochalm geht es erst noch mal ein Stück durch die Almwiesen. Mal mit größeren Steinen mal auf matschigem Pfad. Man erreicht dann nach ca. 1Kilometer eine mit einer Holzbrücke versicherten Abstieg auf einem Felsrücken. Es geht hier gut 15 Meter in die Tiefe wenn man hier einen Fehltritt macht war es der Letzte, vermute ich. Nach der Stelle geht es weiter durch eine steile Hochwiese unterhalb der Schladerspitze. Man steigt nun in einigen Kehren den Hang etwa 30 Höhenmeter hinab. Danach kommt man an eine Abbruchrinne der Schlanderspitze. Dort geht es dann durch Geröll und Geschiebe die ca. 30 Höhenmeter wieder hinauf, danach hat man die kniffligen Abschnitte der heutigen Etappe hinter sich gebracht. Der Weg folgt nun dem Hang weiter leicht bergab. Man muss noch einige Wasserläufe überqueren und noch ein, zwei Felsrücken umlaufen. Im Tal sieht man die Oberrissalm und weiter oben das Etappenziel die Franz-Senn-Hütte. Man erreicht ca.eine halbe Stunde vor erreichen der Hütte den Abzweig zum Groß Horntaler Joch und Richtung Paxmar. Nun hat man es fast geschafft, kurz vor der Hütte gibt es noch eine Weggabelung zur Rinnenspitze und dem Rinnennieder. Beides lohnende Ziele bei schönem Wetter.

Ich erreichte die Franz-Senn-Hütte um kurz vor 13Uhr. Als erstes ging ich gleich in den Trockenraum der etwas unterhalb des Haupteingangs liegt. Hier zog ich die völlig durchweichten Wanderschuhe aus. Der Trockenraum ist nicht besonders effektiv doch die Schuhtrocknungsanlage ist Ok. Sie trocknete die Schuhe, die wohl gemerkt klatsch nass waren, über Nacht wenigstens so weit, dass sie nur noch klamm waren. Danach checkte ich bei den Wirtsleuten ein. Ich nahm dieses mal die Halbpension für 26,00€, dazu kam noch das Lager mit 7,50€ was zusammen 33,50€ kostete. Diese Rundum-Sorglos-Paket lege ich jedem ans Herzen, da es auch am nächsten Tag das reichhaltige Frühstücksbüfett enthält.

Danach bezog ich mein Lager im obersten Stockwerk. Hier gibt es sogenannte Boxen, ich fühlte mich schon jetzt als Pferd, das in seine Box gestellt wird. Meine Box hatte 6Lager und zum Glück wurden an diesem Abend nur 5 belegt. Bei einer Breite von ca.60cm pro Person ist es schon sehr eng. Außerdem befinden sich im Dachgeschoss wo die Lager sind nicht genügend Fenster, für Frischluft, das sollte heute Abend noch zum Nachteil werden. Danach ging ich erst mal duschen. Hier gibt es zwei Duschen mit warmem Wasser ohne Bezahlung, was für ein Luxus. Von anderen Hütten bin ich das nicht gewohnt. da gibt es meistens nur kaltes Wasser am Waschbecken.

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachte ich mit einem guten Stück Apfelstrudel und schreiben. Durch die Halbpension hat man schon einen festen Sitzplatz und braucht sich darum wenigstens keine Sorgen zu machen. Gegen 18 Uhr gab es dann Abendessen. Es gab eine Nudelsuppe als Vorspeise und als Hauptgericht Bratwurst mit Bratkartoffeln und Sauerkraut, genau das Richtige nach diesem regnerischen, anstrengenden Tag. Es gab eine nette Konversation mit 4 Jungs aus Ostdeutschland und zwei älteren Herren die wegen der Klettersteige zur Hütte gekommen waren. Bis 21 Uhr blieb ich in der Gaststube, doch danach war mein Schlafbedürfnis größer und so zog ich mich ins Lager zurück. Dieses war jetzt fast vollends gefüllt und so war hier oben ein reges Treiben. So gegen 22:15Uhr wurde dann das Licht gelöscht und so versuchte ich zu schlafen. Nun ja, es gab da noch eine Jugendgruppe mit 10- 12 jährigen, die noch bis 23 Uhr lärmten. Ein Lagermitbewohner (älterer Österreicher) stauchte sie auf österreichisch zusammen und dann war auch dort Ruhe. Nur die Wärme war noch ein Einschlafproblem. Jetzt merkte man, dass hier oben eine Menge Leute liegen und den kleinen Dachraum aufheizten. Fenster zum lüften gab es nur an den Enden und in der Mitte beim Aufgang. Irgendwann fiel ich aber dann doch noch in einen tiefen Schlaf.

Fazit des Tages: Laufe niemals im Regen ohne die Garmaschen los. Es gibt immer nasse Füße!


Hüttenstempel Franz-Senn-Hütte